Gerinnungsdiagnostik

 

Quelle: http://www.medical-tribune.de/
Quelle: http://www.medical-tribune.de/

Gerinnungsdiagnostik – Labormedizin der Blutgerinnung
Untersuchungen der Blutgerinnung werden in speziellen Gerinnungsambulanzen, in Krankenhäusern und an medizinischen Instituten für Hämostaseologie (Lehre von der Gerinnung des Blutes) und Transfusionsmedizin durchgeführt. Eine funktionierende Blutgerinnung ist wesentlich für die innere und äußere Wundheilung.

Die Gerinnungsmedizin untersucht mit einer entsprechenden Labordiagnostik in Form von allgemeinen und differenzierten Testverfahren den Gerinnungsstatus. Ziel ist von dort aus auf zugehörige Krankheiten schließen zu können, sie zu therapieren und vorbeugend zu reagieren. Die Labordiagnostik bedient sich dabei spezieller komplexer Systeme zur Erhebung und Auswertung der Daten.

Definition Gerinnungsdiagnostik
Diese Form der Diagnostik wird in der Medizin auch als Gerinnungsstatus bezeichnet. Sie umfasst alle Verfahren der Labormedizin, die für eine Überprüfung der Blutgerinnung (Hämostase), somit dem Stillstand von Blutungen, erforderlich sind. Das diagnostische Spektrum umfasst hierbei sämtlichen Formen von Gerinnungsstörungen, die entweder angeboren sind oder im Lebensverlauf erworben wurden.

Die Diagnostik wird am häufigsten in sogenannten Gerinnungsambulanzen vorgenommen. Hier werden Patienten betreut, deren Blutgerinnung gestört ist, sodass eine entsprechende Therapie oder prophylaktische Maßnahmen erforderlich sind. Infrage kommen Patienten mit speziellen Blutungsleiden, Erkrankungen der Gefäße, die mit einer Gerinnungsstörung in Zusammenhang stehen und Menschen mit einer Thrombose-Problematik.

Mit Hilfe der Gerinnungsdiagnostik wird das Potenzial der Stillung einer Blutung beurteilt sowie die Ursachen für eine erhöhte Blutungsneigung und für eine erhöhte Gefäßverschlussneigung. Darüber hinaus werden therapeutische Interventionen überwacht.

Die Methoden der Labordiagnostik
Die diagnostischen Methoden umfassen im Wesentlichen vier Bereiche:

– Routinetests (v.a. Quick-Test und aPTT)

– Funktionstests der Blutplättchen

– Spezialtests zur erweiterten Diagnostik

– Molekularbiologische Untersuchungen

Die Routinetests machen mehr als 90 Prozent der gesamten Diagnostik im klinischen Alltag aus. Der Quick-Test wird vor allem vor einer Operation oder auch zur Medikamentenkontrolle verwendet. Er gibt Aufschluss über eine Gerinnungsstörung oder eine Leber-Funktionsstörung. Da der Wert in Abhängigkeit von der Testmethode variiert, wird unterdessen vielfach der präzisere INR-Wert (International Normalized Ratio) erhoben. Beim aPTT-Test (aktivierte partielle Thromboplastinzeit) werden Gerinnungsdefekte im Blut gesucht.

Bei den Funktionstests erfolgt eine Zählung der Thrombozyten (Blutplättchen). Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Blutgerinnung. Zu den Spezialtests zählen erweiterte diagnostische Verfahren, die nur in speziellen Labors durchgeführt werden. Die molekularbiologischen Untersuchungen geben wesentliche Informationen über den weiteren Verlauf einer Erkrankung.

Laborsysteme für die Gerinnungsdiagnostik
Laborsysteme für den diagnostischen Bereich umfassen eine Vielzahl an Geräten zur Erhebung beziehungsweise Bestimmung der gewünschten Werte.

Hierzu zählen Systeme zur Überwachung des Quick-Wertes oder des INR-Wertes. Die Geräte sind sowohl für Patienten zur Selbstkontrolle erhältlich, als auch im Sinne eines komplexen Systems für die Arztpraxis oder das Krankenhaus. Hier gehören vor allem Möglichkeiten der Datenverwaltung in den Ausstattungsumfang.

Weiterhin zählen Systeme zur Bestimmung der Funktion von Thrombozyten zur Laborausstattung. Die Systeme ermöglichen sowohl eine entsprechende Messdiagnostik als auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Einzeltests.