Produkte aus Jutegewebe
Produkte aus Jutegewebe können Verpackungsmaterialien sein. Säcke, Taschen Spezialpapiere grobe Garne lassen sich ausgezeichnet aus der Pflanze herstellen, aber auch sonstige Stoffe und damit unter anderem auch Teppiche und sogar Socken. Als nachwachsende Rohstoff wird Jute gern in Konkurrenz zu Flachs und Hanf in Faserverbundwerkstoffen eingesetzt. Zudem ist die Pflanze ein guter Hochleistungsdämmstoff. Weitere Einsatzgebiete der Pflanze sind ihre Verarbeitung zu Gemüse und teilweise die Nutzung der Schäben (kleiner Bruchstücke des Kerns, die bei der Verarbeitung anfallen). Die Jutetasche gibt es schon seit 1978.
Bedeutung der Jute als nachwachsender Rohstoff
Nachwachsende Rohstoffe werden unter dem Blickwinkel der Ressourcenschonung und des Klimaschutzes immer bedeutsamer. Die Jute überzeugt in diesem Kontext durch ihre Vielseitigkeit, denn aus Jutegewebe lassen sich unglaublich viele Produkte herstellen. Rohstoffe pflanzlicher Herkunft haben neben biogenen Abfallprodukte die höchste Relevanz in der nachhaltigen Wirtschaft, Jute wird stofflich als Textilie und Faserstoff auch in der Bauwirtschaft eingesetzt. Der Nutzen besteht in der natürlichen Synthesevorleistung der Umwandlung von Sonnenenergie.
Eigenschaften von Jutegewebe
Die eine einjährige Jutepflanze gehört zur Gattung Corchorus, deren beide Arten Corchorus olitorius und Corchorus capsularis zu Fasern verarbeitet werden können. Eine Jutestange kann zwischen 1,50 bis 3,0 m hoch werden, daraus ergibt sich die entsprechende Faserlänge. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und hat sich dann nach Asien verbreitet, besonders nach Indien und Pakistan, wo sie vom immerfeuchten, tropischen Klima profitiert. Durch die jährlichen Überschwemmungen in den Hauptanbaugebieten kommt die Produktion ohne Pflanzenschutzmittel und selbst ohne Dünger aus, was Verfechtern einer nachhaltigen Rohstoffwirtschaft gute Argumente für die Verwendung von Jutegewebe liefert. Die Fasern müssen nach dem 20-tägigen Rösten von Hand ausgelöst, gewaschen und getrocknet werden. Danach erfolgen eine Ölbehandlung und das anschließende Spinnen. Die Naturfasern sind später vollständig biologisch abbaubar. Sie glänzen golden und seidig (“goldene Faser“), können sehr viel Wasser aufnehmen, sind mäßig reißfest und verrotten gut. Zwar dehnen sie sich nur wenig, ihre Dehnfestigkeit ist aber hoch. Private Verwender wissen, dass Jutetaschen relativ belastbar sind. Auch als industrielles Garn können Jutefasern gut eingesetzt werden. Jährlich werden weltweit rund drei Millionen Tonnen Jute produziert.
Jutegewebe im Einsatz
Jute dominiert alle Naturfasern, die technisch und praktisch eingesetzt werden. Die Nachfrage ist so hoch, dass es zeitweise durch Exportstopps produzierender Länder schon zu Lieferengpässen kam (so aus Bangladesch im Jahr 2009). Einsatzgebiete des Gewebes aus Jute sind:
- Geotextilien
- Heimtextilien
- Papierproduktion
- Verbundwerkstoffe
- Dämmstoffe
- technische Textilien
- Modeartikel
- Verpackungen (Säcke, Taschen)
Jute ist als Nahrungspflanze schon seit vielen Jahrhunderten bekannt, das Gewebe wurde im frühen 19. Jahrhundert für technische Zwecke entwickelt. 1861 gab es die erste europäische Jutespinnerei bei Braunschweig. Weitere Infos und Produkte auf http://www.jutec.ch/de/home.htm